Topique
Revue freudienne
Editeur : L’Esprit du temps
N° 111 (septembre 2010) Violence ou persuasion
Phantasie, Diskurse, Ideologie.
Ist eine Vermittlung ohne Propaganda möglich ?
(Jean-Jacques Pinto)
Zusammenfassung:
überall trifft man auf Propaganda, nicht nur in Werbung oder in Politik. Ehe sie vertikal ist man und sich an entfernte Unbekannte richtet, ist sie horizontal und richtet sich an nahe Bekannte. Der Grund hierfür liegt in einer psychischen Struktur, die fähig ist, Propaganda zu empfangen und weiter zu leiten, eine Struktur, die aus der subjektiven Identifizierung resultiert, unbewusst also nicht veränderbar durch Erfahrungswissen, Argumentation oder Vernunft.
Eher als mit Pavlov lassen sich Form und Inhalt der Propaganda durch die unbewusste Subjektivität erklären. Diese lässt sich im sozialen Feld durch unsere „Analyse der subjektiven Logik” (kritische Erbin der in vielerlei Insicht ungenügenden „Theorie der vier Diskurse” von Lacan) beschreiben.
Wir beginnen mit einer Analyse der Facetten der Phantasie „propagieren” (mittels einer genauen Untersuchung der Ausdrücke, die es konstituieren) anschliessend nehmen wir eine Beschreibung der Beziehungen zwischen Phantasie, Diskurse und Ideologie vor: so wie listige Personen ein Echo in der Psyche ihrer Opfer auslösen, indem sie diverse sogar gegenteilige Phantasien in einer instabilen Synthese versammeln, die aber durch ihre statige Wiederholung aufrecht erhalten wird.
In der Psychoanalyse, ist es nicht nur möglich, sondern wünschenswert ohne Propaganda zu vermitteln : horizontal bei den Analytikern, indem das Autoritätsargument vermieden wird, und vertikal in jeder Analyse, indem man losmacht beim analysierend die Netze der Beeinflußbarkeits aufknüpfen. Denn die Psychoanalyse, weit davon entfernt sich auf die einfache Lösung der individuellen Symptome zu beschränken, hat das ambitionwerte Ziel zu Dekonstruktion des „Unbehagen in der Kultur”. In diesem fall wäre es gerechtrechtigt, von einer tatsächlichen „Prävention der Propaganda” zu sprechen.
Schlüsselwörter
Subjektivität, Identifikation, Trugbild, Metapher, Analyse der subjektiven Logik, Beeinflußbarkeitsnetze
(Traduction effectuée par Maika X)
Topique
Revue freudienne
Editeur : L’Esprit du temps
N° 111 (septembre 2010) Violence ou persuasion
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Die A.L.S (Analyse der Subjektiven Logiken) ist eine Untersuchungsmethode der Wörter (lexikalische Einheiten) eines gesprochenen oder
geschriebenen Textes, mit einer Inspiration der Psychoanalyse, der erlaubt, ohne sich an das Nichtverbale (Intonationen, Bewegungen, Mimiken, u.s.w.) zu wenden, eine Idee der Personalität des
Autors und derjenigen zu bekommen, die er zu überreden oder zu bezaubern hofft.